Italien: Grande Traversata delle Alpi (GTA)
2 Monate durch die einsamen Westalpen (7/10)
1.000 km, 65 Tage durch die alpine Bergwelt, aber auch durch kleine piemontesische Dörfer und Täler mit italienischer (Ess-)Kultur, extrem viele Höhenmeter, mit Hütten, Wanderherbergen und/oder Zelt machbar. Alpines Wandern, Klettererfahrung nicht nötig. Anreise mit Zug/Nachtzug gut möglich.
Charakter
Gut markierter und teilbarer Fernwanderweg von der Schweizer Grenze im Tessin bis ans Mittelmeer. In den einsamen und ursprünglichen piemontesischen Alpen wurden in den Tälern kleine Wanderherbergen (Posto Tappa) eingerichtet, wo man jeden Abend Unterschlupf und gutes Essen findet. Die Etappen führen fast täglich über einen Pass, so dass man viele Höhenmeter bewältigt. Wer will, kann auch im Zelt übernachten und findet alle paar Tage eine Einkaufsmöglichkeit und bewirtschaftete Berghütten. Viele Varianten möglich, auf dem Weg liegen viele Kulturzeugnisse der Walser. Auch in der Hochsaison von Juli bis September außer örtlichen Tageswanderern kaum Menschen unterwegs. Vor allem deutsche Wanderer gehen Jahr für Jahr für eine oder zwei Wochen auf der GTA, um am Ende die ganze Strecke gemacht zu haben. Bergwandererfahrung, Trittsicherheit und Ausdauer nötig.
Fernweh-Faktor: 7/10
7 Herausfordernd und einsam, führt die GTA durch die schönsten Regionen der Alpen, die lange von Landflucht geprägt waren und heute in manchen Tälern mit einer nachhaltigen, ursprünglichen Gastlichkeit für Wanderer und “Slow Food” wiederbelebt werden. Fantastische Fernblicke auf Monte Rosa, Monviso und in die Po-Ebene, als Ziel in der Ferne das Mittelmeer.
Persönliches
Ich bin 2018 den südlichen Teil der GTA ab dem Val di Susa bis nach Menton am Mittelmeer gegangen. Ab den Alpes Maritime (Monte Argentero) habe ich mir das Ende der “offiziellen” GTA durch Ligurien gespart und bin auf dem GR52 in nur 2 Tagen ans Mittelmeer gegangen. Der nördliche Teil steht noch auf meiner Wunschliste und ist relativ einfach zu planen: Mit dem Nachtzug anreisen und losgehen, man kann dann flexibel zwischen den Posto tappa und einer Nacht im Zelt entscheiden, je nachdem, wie viel Proviant man noch hat und wie weit man am Tag gekommen ist. Die italienischen Alpen sind dann ja doch ganz gut erschlossen, ohne hier aber überlaufen zu sein.
Infos
- Werner Bätzing: Grande Traversata delle Alpi Nord und Süd. Rotpunkt Verlag, Schweiz.
- Mein eigener Wanderbericht vom Südteil der GTA mit GPX-Daten auf Outdooractive und ausführlich hier bei Medium:
Das Projekt
Eine Übersicht über alle meine “Fernweh-Fernwander-Routen” gibt’s hier.
